Am 12. März 1965 kam Charles Fornara in Providence
(Rhode Island) zur Welt. Schon sehr früh wurde Charles ans Piano gesetzt
und feierte im zarten Alter von fünf Jahren seinen ersten Bühnenauftritt.
Bei einer Talentshow sang er "I´m Called Little Buttercup" von Gilbert
& Sullivan und bot noch ein Piano-Solo dar.
Bereits mit elf Jahren durfte er an einem Universitäts-Projekt,
dass seine Förderin Bess Armstrong leitete, mitwirken. Er spielte bei
der Operette "Iolanthe" mit. Bess Armstrong war es auch, die ihn endgültig
mit dem "Bühnenvirus" infizierte, wie Charles Fornara heute sagt. So
blieb Fornara bei der Musik, verfeinerte sein Klavierspiel, gab Konzerte
an Gymnasium und College und schaffte es zum Proben- und Konzertpianisten.
Dennoch dauerte es bis 1985, ehe er sein erstes professionelles Engagement
erhielt. Erneut war es die Operette "Iolanthe" von Gilbert & Sullivan
, in der er eine Ensemble-Rolle annahm. Er bestand seinen College-Abschluss
in klassischen Sprachen (Latein und Griechisch) im Jahr 1986.
Während des Sommers stand er von 1982 an bis 1989 jedes
Jahr in Provedence unter der Intendantin Judy Schroeder auf der Bühne.
Bei dem Stück "Patience" war es endlich soweit: Nach der Premiere fiel
der Hauptdarsteller aus und Charles Fornara wurde aus dem Ensemble für
die Hauptrolle berufen. Dass er eine Opernstimme hat, bewies Fornara
1987. Da durfte er als "Gregorio" in "Romeo und Julia" unter dem berühmten
Dirigenten Yves Abel mitwirken. Eine weitere Herausforderung meisterte
er 1990, als er den Part des "Papageno" in der Oper "Die Zauberflöte"
übernahm. An eine berufliche Zukunft im Musik-Geschäft dachte er damals
immer noch nicht.
Direkt nach dem College 1986 übernahm er an der Town-School
in New York City eine Stelle als Lateinlehrer für die siebte und achte
Klasse, wechselte 1989 zur Trinity School, ebenfalls in New York City,
unterrichtete dort von Klasse sieben bis elf.. Im Januar 1991 begann
er, seine gesanglichen Fertigkeiten zu verfeinern. Er nahm intensiven
Gesangsunterricht bei Joan Caplan. Schon während dieser Zeit stand er
in diversen Bariton-Rollen bei der Bronx-Opera auf der Bühne. Unter
anderem durfte er sich wieder als "Papageno" behaupten oder auch als
"Guglielmo" in Cosi Fan Tutte.
Im Sommer 1991 folgte das erste Engagement in einem
professionellen Musical. Er spielte den "Beadle Bamford" in "Sweeney
Todd" auf einer Bühne in Hilton Head (South Carolina). Auch die Sommer
1992, 1994 und 1996 verbrachte er in Hilton Head mit verschiedenen Hauptrollen.
Zuerst mimte er den "Carl-Magnus" in "A Little Night Music", dann "Doctor
Craven" in "The Secret Garden" und schließlich "Jud Fry" in "Oklahoma".
Erst im September 1995 wagte er den Sprung weg vom Latein-Lehrer-Dasein
und konzentrierte sich voll und ganz auf seine musikalische Karriere.
Zunächst war er anderthalb Jahre Kirchenchor-Sänger in New York City.
Bei einer Audition in New York für "Cats" überzeugte
er und bekam die Rolle des "Old Deuteronomy" in Hamburg. Es folgte sein
Engagement bei "Les Miserables" in Duisburg, wo er sechs Monate lang
alternierend als "Jean Valjean" und als "Inspector Javert" auf der Bühne
stand und weitere sechs Monate bis einschließlich der allerletzten Show
noch als "Jean Valjean"-Erstbesetzung begeisterte.
Anschließend faszinierte er als "Graf Krolock" beim
"Tanz der Vampire" in Stuttgart, wo er auch als Dirigent (mit dem dirigieren
hatte er bereits 1989 in New York begonnen) und Probenpianist eingesetzt
wurde. Bei "Cats" in Stuttgart half er sporadisch aus und zog sich noch
einmal das Kostüm des "Old Deu" über. Zudem agierte er dort als Probenpianist.
Er trat bei der Welturaufführung des Musicals "Das Geheimnis der Mona
Lisa" in Merzig als "Giocondo" auf und wurde für die Hauptrolle des
"Anatoly Sergievsky" im Musical "Chess", das im Staatstheater Kassel
aufgeführt wurde, engagiert. Beide Stücke standen unter der Federführung
von Regisseur Matthias Davids. Ab April 2002 war er Dozent bei der Stella
Musical Academy in Hamburg, als Gesangslehrer, Korrepetitor und Chordirigent.
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